Eine Welt ohne Gartenzaun? Mittlerweile undenkbar. Doch im Laufe der vergangenen Jahre haben sich Zäune stark verändert. Kein Wunder, musste der Gartenzaun doch an die neuen Anforderungen sowie Bedürfnisse der Gesellschaft angepasst werden. Demnach haben sich nicht nur Funktion und Form des Gartenzauns gewandelt. Unterschiede gibt es auch hinsichtlich der Materialien, aus denen Gartenzäune gefertigt wurden und werden.
Was ist ein Gartenzaun?
Damals wie heute handelt es sich bei einem Zaun um eine Einfriedung, die durch Menschenhand geschaffen wurde. Sinn und Zweck dabei ist, zwei Bereiche dauerhaft oder für eine zeitliche Begrenzung voneinander zu trennen. Die Gründe dafür können unterschiedlicher Natur sein. Zum Beispiel können mit einem Gartenzaun Tiere eingeschlossen werden. In diesem Fall ist die Rede von einem Gatter oder Pferch. Es gibt aber auch noch andere Einsatzgebiete. Zum Beispiel trennen Zäune Nachbargrundstücke voneinander. Vielerorts werden sie aber auch erfolgreich als Schmuckzäune oder Zierzäune eingesetzt.
Die typischen Materialien für einen Zaun sind Holzzäune, Metallzäune und Kunststoffzäune. Besteht der Gartenzaun aus Stein oder Beton, so spricht man von einer Mauer.
So hat sich der Gartenzaun entwickelt
Wie bereits angesprochen, handelt es sich beim Gartenzaun um eine Möglichkeit der Einfriedung. Je nachdem, ob man vor oder hinter dem Zaun steht, sperrt er ein oder grenzt aus. Aus historischer Sicht gibt es deswegen zwei Arten von Zäunen: Gartenzäune und Weidezäune.

Den höchsten Stellenwert nahmen bereits vor vielen Jahrhunderten Weidezäune bzw. Gatter ein. Immerhin konnte man so Tiere einsperren und dadurch verhindern, dass sie von der Weide oder aus dem Stall fliehen. Dahingegen hatte der Gartenzaun seit jeher eine schützende Funktion und verhinderte etwa, dass selbst Angebautes aus dem Gemüsegarten gestohlen oder vom Vieh gefressen wurde. Heutzutage können wir uns ein solches Szenario kaum mehr vorstellen. Die Bedeutung des Gartenzaun wie auch des Weidezaun hat beträchtlich abgenommen. Doch noch vor wenigen Jahrhunderten waren beides Instrumente, um die Nahrungsquellen für den Menschen zu schützen.
Diesen Zweck hat der Gartenzaun heute
Viele glauben zwar, dass der Gartenzaun bereits in den frühen Jahrhunderten genutzt wurde, um seinen Besitz zu markieren. Tatsächlich ist dies jedoch ein Phänomen, das erst in jüngster Zeit aufgetreten ist. Mit dem Wandel der Gesellschaft von einer bäuerlichen zu einer eher industriellen Arbeitskultur gewann der eigene Besitz mehr und mehr an Bedeutung. Während es bis dahin ausreichte, Besitzgrenzen ausschließlich auf Feldern und Wiesen durch Grenzsteine anzuzeigen, sieht dies heute anders aus.
Mit dem Sprung vom 20. ins 21. Jahrhundert wurde damit begonnen, jedes Grundstück für andere sichtbar vom Nachbargrundstück zu trennen. Damit wurde dem Gartenzaun eine vollkommen neue Funktion zugeschrieben. Dieser hatte fortan den Zweck, private Grundstücke vor anderen zu schützen. Diese Funktion nahm noch zu, je häufiger nicht landwirtschaftliche Wohnhäuser in Dörfern gebaut wurden.
Der Wandel der Zaunform

Betrachtet man sich die Geschichte des Gartenzaun, wird deutlich, dass sich nicht nur die Funktion, sondern auch die Form des selbigen gewandelt hat. Dies liegt nicht nur daran, dass der Gartenzaun heutzutage einen vollkommen anderen Zweck verfolgt. Auch die Tatsache, dass neue und widerstandsfähigere Baumaterialien erhältlich sind, hat zu diesem Wandel beigetragen. Heutzutage gibt es kaum noch Vielfalt an historischen Zaunformen. Nur noch selten trifft man auf die oftmals sehr einfallsreichen Zaunkonstruktionen und dann auch nur noch in Form von Resten und Überbleibseln.
Aber warum gab es damals eigentlich eine so große Vielfalt bei Zäunen? Dies lässt sich damit erklären, dass es je nach Region vollkommen unterschiedliche Ausgangssituationen gab. So weisen die Formen beispielsweise bei einer Hangneigung Unterschiede im Vergleich zu vollkommen ebenen Flächen auf. Je nach Funktion und Standort war man sehr erfinderisch. Außerdem waren die Mittel bei den Werkzeugen beschränkt. Mit dem Wandel der Möglichkeiten veränderte sich auch die Form von Gartenzäunen. Diese wurden zunehmend stabiler und dekorativer.
Der Einsatz verschiedener Materialien
Früher gab es den Gartenzaun meistens aus Holz. Er wurde in liebevoller Handarbeit speziell für den ihm zugeschrieben Zweck angefertigt. Man traf ihn besonders häufig auf der Alm und auf Bergbauernhöfen. Dort griff man auf die lokal vorhandenen und sich selbst regenerierenden Ressourcen zurück. Begeistert war man vor allem von Holz. Denn dieses hat trotz seiner großen Robustheit ein relativ geringes Gewicht. Dies erleichterte den Transport, als es noch keine Hilfe durch Maschinen gab. Ganz zu schweigen davon, dass Holz ein Material ist, das einfach bearbeitet werden kann.
Da verwundert es nicht, dass der Gartenzaun früher hauptsächlich aus Holz bestand. Mittlerweile stehen uns jedoch dank der veränderten technischen Möglichkeiten weitaus mehr Materialien zur Verfügung. Die Anfänge des Gartenzaun begannen allerdings mit Holzstämmen und Holzlatten. Heutzutage gibt es den Gartenzaun in allen möglichen Farben, Materialien, Formen und Varianten. Der Vielfalt sind keinerlei Grenzen gesetzt. Dies ist jedoch nicht nur auf den technischen Fortschritt zurückzuführen, sondern auch darauf, dass es heutzutage nicht mehr notwendig ist, den Gartenzaun schnell auf- und abbauen zu können.